Ok – ich hab noch keins

Was für ein Frust: Vorbestellt, vorreserviert, ausverkauft, mit leeren Händen aus dem Shop gelaufen…

So gings mir am Freitag den 13. – ach nein war ja der 11.7.2008. Wer mich kennt, weiss, ich bin Gadget Freak. Ich gebs zu. Was zeichnet den glücklichen Gadeget Freak aus? Richtig: Immer das Neuste zuerst zu haben. Was macht den Gadget Freak unglücklich? Richtig: Wenn er das Neuste zuletzt erhält. Ja, ich gebs zu: Ich bin unglücklich.

Ich hab mich auf die sonst doch so zuverlässigen Tugenden der Swisscom verlassen und habe ganz schweizerisch ordentlich eine Vorbestellung gemacht. Doch nichts da – hat alles nichts genützt. Der Swisscom-Ladenhüter hat mich auf die Frage, wo den mein vorbestelltes so sehnsüchtig erwartetes MobileMe vollkompatibles Ding sei, nur einfallslos angeschnauzt: Schon lange alle weg. So gewinnt man Kunden! Oder so hält man Kunden.

Nun denn – ich werde auf die zweite Lieferung warten und mich dann ganz unvorbestellt in einen Laden der Swisscom wagen und nochmals nachfragen, ob ich den so ein Ding kriegen dürfte… so geht das, mit der lieben Kundenorientierung.

Weit entfernt oder weit abgehoben?

Silicon Valley ‚refuses to take Europe seriously‘ – dieser Artikel erschien Ende Januar im  guardian.co.uk von Bobbie Johnson, Technologie Korrespondent. Die Hauptaussage war: „Investors and companies in Silicon Valley do not take European internet businesses seriously, according to a leading entrepreneur.“
Im Artikel wird vor allem Loic LeMeur zitiert, der mit seinem Start-up seesmic, wie wir alle wissen, mit grossem Getöse von Paris nach San Francisco zog. Einer der Hauptgründe für ihn, war die Nähe zu anderen Start-ups. Das sei ohne Präsenz im Valley fast nicht möglich. Zudem seien die Start-ups in Europa nicht wirklich am US Markt interessiert und seien diesbezüglich immer noch zu vorsichtig, meinte er im Artikel.

Zum einen kann ich den Artikel nachvollziehen –  es gibt immer noch viele Start-ups, die keine direkten Ambitionen haben, die Welt zu erobern. Auf der anderen Seite ist es wohl schon richtig, dass die Startups in US es prinzipiell „einfacher“ haben, da vernetzter und die Rahmenbedingungen seit Jahrzehnten auf Technologie Ventures ausgerichtet sind: Bildung – Geld – Geist. In all diesen Bereichen ist uns das Valley sicherlich immer noch weit voraus.

ABER: Ich finde es vermessen, die Startups in Europa einfach in einen Topf zu schmeissen. Neben den sicherlich vielen Copycat-Startups gibt es auch echt innovative Technologien die in Europa entwickelt werden, die auch die Ambitionen haben, sich in den USA durch zu setzen.

Ich wollte deshalb von Howard Hartenbaum wissen, was er zu dem Artikel meint und zu den Aussagen von Loic LeMeur. „I know Loic and though I like him and think he is smart, I disagree on him with this one. I think his comments are a bit self serving.

This is too simplified. If a European company is focused on the US market, then moving to the US makes sense. If a European company is focused on Europe, then they should stay in Europe. If a European company is focused on the whole world, then they should stay in Europe and put a Business Development person in the US because Americans are not good at internationalization anyway.

Most Americans think that internationalization means translating a product for a specific market. I think that Europeans are much better thinking and acting internationally from the start.“

Ich habe die selbe Frage auch Rob Trice von NOKIA Growth Partners gestellt. Rob meinte dazu: „I think there is an element of truth but it is overstated and too simplistic to say Europe is not taken seriously.

Many Valley VC’s do see „Old Europe“ as lacking the ambition, risk profile, and supportive business infrastructure (legal, labor, etc.) for European companies to move as quickly and with the same flexibility as a Valley-based company to create a global winner.

Beyond the knock on Europe, the other benefit of moving a company to Silicon Valley is to expose a company to the global network of internet innovators.  To be clear, Silicon Valley does not hold a monopoly on internet innovation.  However, almost all innovative companies and ideas pass through the Valley in some way– talking to Google or Yahoo as a customer or acquirer, seeking venture financing, etc.

The downside of moving a company to the Valley is 1) it is expensive, 2) we too often believe our own BS too much– that the Valley way is the only path to success.

There are numerous hybrid approaches that can work for a company for some period of time:
1. Two headquarter approach– one in Europe, one in the US.
2. Strong sales office in SF– to make sure the Valley talk is getting back to the company and the company is on the Valley’s radar.
3. Get Enlightened US VC backing– some VCs understand that there is internet life outside of Silicon Valley and China.  They can help plug a company into the Valley.
4. Plan for a US expansion– don’t allow your company to be satisfied as just a European winner and plan the milestone that marks when you should move beyond Europe.

The other thing to keep in mind, is that there have plenty of successful VC-backed companies that have not had to be global winners and not pursued money from US VCs.  Most Japanese companies have a large enough domestic market that they can live comfortably just in that market and go public on the MOTHERS market. Korea is somewhat like Japan.  India and Chinese internet companies have US VCs chasing them because of the large potential domestic market.“

Die Aussagen zeigen glaube ich sehr deutlich: Auch Startups in Europa haben alle Chancen. Es ist eine Sache der eigenen Ambitionen und der Möglichkeiten, seine Firma lokal oder global auszurichten. Dass, wer im Internet ein Globaler Winner werden will, hier im Valley „durch“ kommen muss, scheint mir offensichtlich.

Die Internationalisierung von erfolgreichen Diensten, wann und wie, dies ist und bleibt sicherlich ein spannendes Thema!

Goldgrube eingestürzt

Die FAZ bringt am Sonntag einen Bericht über Facebook Apps heraus. Der Journalist Patrick Bernau hat mich nach meiner Meinung bezüglich des Hypes von Facebook Apps gefragt. Ohne dem Artikel vorgreifen zu wollen, habe ich hier einige meiner Statements zusammen gefasst:1. Es gibt nur ganz wenige Facebook Apps die wirklich nachhaltig überleben werden2. Die Vermarktung der Apps auf Facebook muss wie die Vermarktung im Internet betrachtet werden – also genau die gleiche grosse Herausforderung. Zu meinen, dass wenn man eine App entwickelt hat, sich diese ganze einfach viral von alleine verbreitet ist falsch.3. Es gibt nur ganz wenige Apps die es wirklich geschafft haben – von heute ein paar Tausend Applikationen gibt es nur 10-20 die wirklich gross geworden sind4. Viele Apps haben noch kein nachhaltiges Business Modell5. Viele Nutzer fühlen sich genervt über die laufenden Einladung zu der nächsten „Super-Poke-irgend-was-fühl-dich-gut“ ApplikationMeiner Ansicht nach, ist und bleibt ein Social Network eine Kommunikationsplattform – alle zusätzlichen Gimicks sind Modeerscheinungen, mit wenig Loyalität und damit auch nur mit einem kurzfristigen Erfolg.Hier noch einige Blogposts:


von mappingtheweb (bereits im Juli 2007) 

Video Destination – das Ende?

Ich habe gerade einen interessanten Artikel auf CNN gelesen, der von aussen die ganze Video Szene betrachtet, die ja von innen gesehen, sich unglaublich entwickelt. Der Artikel geht von einem raschen Ende dieser Destinations-Seiten aus, die einfach nur Videos hosten. Da bin ich einer Meinung. Ich glaube aber, dass Video in Verbindung mit relevanter Beziehung schon eine grosse Berechtigung hat. Was heisst das? Ich bin überzeugt, dass ich die Videos meiner Familie anschaue, vielleicht auch noch die meiner Freunde und sicherlich welche aus meinen Intressensgebieten. Deshalb bin ich auch starker Verfechter der Verknüpfung von Social Networks und Social Media. Denn wenn mein Freund was tolles erlebt hat, dies auf Video festgehalten hat und nun mir dies mitteilt – dann ist das starker Content. Und relevanter starker Content kann auch vermarktet werden.

SXSW Live

Hier gibts live Bilder von der Insider Messe SXSW:[kyte.tv appKey=MarbachViewerEmbedded&uri=channels/244/109407&embedId=10084381]Nachtrag:SXSW ist schon eine sehr spezielle Messe/Konferenz. Wenn sich in Hannover die ganze IT-Welt trifft – so treffen sich hier die neuen Medien. Unzählige Panels zu jedwelchen Themen rund um Medien, Musik, Internet, Copyright oder neue Vertriebsmodelle, neue Technologien etc. Daneben gibt es in der Messehalle kleine Stände, wo die neuen Twitter diese Welt um die Gunst der Stunde kämpfen. Ich habe natürlich am Stand von Kyte um die Gunst der Stunde gekämpft ;-)Mehr zu SXSW direkt hier.Mehr zu Scoble @ SXSW hier. 

The Flip – Cool!

Ich habe mir in den USA diese Woche ein neues Gadget zugelegt: Flip – The Flip Video. Eigentlich habe ich ja schon mal einen Blogpost gemacht bezüglich Geräten, die ich vermisse, um einfach einen kleinen Film zu machen ohne grosse Cams zu benutzen. Zudem sollte das Ding ganz einfach einen Upload zu dem bevorzugten Videoportal ermöglichen. Nun: Flip – ist ein erster Schritt dazu. Flip ist nicht teuer ($149,00) und kann eigentlich nur einfach mehrere Videos aufnehmen und via USB Stick auf den Computer übertragen. The Flip ist voll digital und kann bis zu 60 Minuten Film speichern.

mfb-8418262-video-flip-quertemplateidrenderscaledpropertybildheight225-1.jpg

Die Kamera hat einen einfachen Zoom der absolut genügt. Das Handling ist sehr einfach: Aufnehmen, Abspielen, Löschen und Übertragen. Das Gerät überzeugt mich voll und ganz – und zwar weil es so einfach ist! Die Software zum automatischen Upload ist, zumindest auf dem Mac, noch nicht ausgereift und ist noch viel zu wenig automatisiert. Auch sind mit dem Assistenten zur Zeit nur AOL, Youtube, Amazon und Myspace-Video Uploads unterstützt. (Ich möchte natürlich so schnell wie möglich Kyte dazu haben). Das Design ist einfach gemacht, nicht sehr fancy, ist aber zweckmässig und genügt voll und ganz und .

Fazit: Ein gelungener Schritt in die richtige Richtung. ich bin überzeugt, dass wir bald auch in Europa Flip kaufen können. Übrigens: Die Firma ist aus San Francisco und wurde mit viel, viel Mitteln (man spricht von 40 Mio. $) von Major VC’s finanziert.

Hier einen ersten Test mit der Kamera.

[kyte.tv appKey=MarbachViewerEmbedded&uri=channels/244/95853&embedId=10052491]

TV Sucks – Internet Rules

Zum ersten Mal wird dieses Jahr, gemäss einem Artikel auf Mashable und nach Untesuchung von GroupM, die Internet Werbung das Volumen der TV Werbeausgaben in England übersteigen. Der Bericht rechnet sogar damit, dass in Schweden dies bereits früher in diesem Jahr geschieht.

Falls das so eintrifft, ist dies sehr bemerkenswert, haben wir doch hier zu Lande immer noch das Gefühl, dass Print und TV übermächtig sind. Aber der Trend geht klar in die Richtung Online. Zudem werden die Möglichkeiten für zielgerichtete Werbung im Internet immer besser. Mit den Möglichkeiten die Multimedia Inhalte immer mehr bieten, sowie „Opt-In“ Dienste, kann das aufkommende Werbevolumen sicherlich auch gut eingesetzt werden, ohne dass der Internet Nutzer mit unnützer Werbung überschwemmt wird. Ich bin fest überzeugt, dass gerade auf den verschiedenen Social Network Plattformen neue zielgerichtete Werbung in Form von Promotion viele Möglichkeiten diesbezüglich bietet. Warum sollte ich als Nutzer nicht bereit sein, zielgerichtete Werbung zu akzeptieren, sofern ich dafür einen Mehrwert an Diensten oder Funktionen erhalte?

Die verschiedenen Betreiber sind aber in dieser Beziehung leider mit rüden Vorgehen mit Beacon oder den plumpen AGB Anpassungen von studiVZ am Nutzer abgeprallt! Sie haben eine elementare Grundlage dabei missachtet: Solche Netzwerke gehören den Nutzern! Um neue Formen und Werbemöglichkeiten ausschöpfen zu können, muss man den Nutzer dafür gewinnen – man muss ihn vom Vorteil überzeugen – und dies sorgfältig und seriös. Zudem muss er sofort einen Mehrwert sehen. Was sicherlich nicht geht, ist ein bestehendes Produkt einfach mir nicht dir nichts zu ändern. Dies wird von den Nutzern als Missbrauch ihrer Loyalität betrachtet.

Ein Umdenken braucht es aber auch von den Werbetreibenden. Wie schon oft erwähnt, müssen auch dort die neuen Werbemöglichkeiten kreativ neu ausgeleuchtet werden. Erst wenn dieses Ökosystem funktioniert, kann daraus ein nächster Level erreicht werden.

Als Internet Benutzer wäre ich froh, wenn ich gegen entsprechende Gegenleistung, die richtige Werbung erhalten würde. Immer in der Sicherheit, dass mein Plattform Partner sorgsam mit meinen Daten umgeht!

Es ist viel passiert

In den letzten Wochen ist enorm viel passiert:

1. Kyte hat Series B abgeschlossen: Ein schier übermächtiges Konsortium angeführt von Telefonica investiert $15Mio. in Kyte. Mit dabei sind auch DoCoMo, NOKIA, DFJ, Holtzbrinck sowie die Swisscom. Eine gewaltige Gruppe von Vertriebs- und Marktpower. Ich freue mich riesig fürDaniel Graf und sein Team, weil ich weiss was es heisst eine solche Runde zusammen zu bekommen! Gratulation! Ich bin überzeugt, dass da von Kyte und dieser strategischen Partnerschaft noch viel zu erwarten ist!

2. brands4friends hat eine Runde mit Mangrove abgeschlossen. Auch dieses Start-up ist ein absoluter Renner! Innerhalb von wenigen Wochen auf bereits 200’000 registrierte User zu kommen, dass muss man erst schaffen. Gratulation an Christian Heitmeyer und Constantin Bisanz und sein Team. Was die innerhalb der letzten Wochen aufgebaut haben ist beeindruckend.

3. restorm.com hat sich funktional und inhaltlich in den letzten Wochen enorm entwickelt. Jede Woche kommen neue starke Möglichkeiten dazu. Zum ersten Mal ist es mir möglich direkt meine Fanmitgliedschaften zu Bands und Musiker zu verwalten. Zudem kann endlich jede Band direkt mit den Fans kommunizieren. restorm ist damit die erste, echte Plattform die Bands, Fans, Labels und Venues/Clubs zusammenführt und damit allen Teilnehmern eine echte 360° Verwertung ermöglicht.

Video immer wie beliebter – und die Hardware?

Die neuen Möglichkeiten sind atemberauschend: Schnell mit dem Handy ein Bild oder Video Sequenz aufnehmen, abmischen und hochladen auf Youtube, MyVideo oder Kyte. Nichts einfacher als das. Die Videos boomen. Alles wird einfach schnell aufgenommen und unter den Freunden ausgetauscht. Multimedia Chat löst den normalen Chat ab. Während sich andere noch über Social Networks und deren Wachstum unterhalten, jagt der nächste Schnellzug der Datenkommunikation heran. Und zwar so gewaltig wie keine andere Kommunikation vorher.

Ich bin überzeugt, dass die Videokommunikation, schon in ein paar Jahren, die Sprachkommunikation in ihrer Bedeutung abgelösen wird. Dass dies gelingt, dazu investieren Handyhersteller, Kamerahersteller und Telekommunikationsunternehmen riesige Summen.Und trotzdem: Nach wie vor ist es heute immer noch äusserst mühsam, die Bilder von unterwegs auch ins Internet zu bringen. Komplexe Menüstrukturen auf den Handys oder mühsame Überspielung der Aufnahmen auf den Computer sind nicht massentauglich.

Aber schon steht die nächste Generation solcher Geräte bereit. Nokia bereitet genau in diesem Bereich eine grosse Offensive vor. Verschiedene Kamerahersteller sind daran reine Mobile-Video-Geräte auf den Markt zu bringen, wie beispielsweise das neue Samsung MX10 Memory Camcorder.Eine Lücke gibt es aber noch – die so noch nicht gefüllt ist: Die Lücke zwischen Video-Handy und Videokameras, die individuelles Fashion-Statement, Ease-of-Use, (Wireless) Web-Upload und Eignung für Outdoor-Gebrauch (Trendsport, Urlaub, Konzerte, Parties) beinhaltet.Ich hatte das Privileg letzte Woche ein Team aus Skandinavien kennen zu lernen, dass mit einem neuen Produkt genau diese Lücke füllen will. Das Konzept ist sehr gut und adressiert genau die Zielgruppe.

Die grosse Frage ist: Kann man neben den grossen Playern ein solches Projekt (Herstellung und Vertrieb) erfolgreich stemmen? Bin sehr gespannt wie es da weitergeht.

Eines ist sicher: Die Videokommunikation ist die Kommunikation der Zukunft! Nicht heute – aber morgen.