Ich werde immer wieder von Leuten gefragt, wie ich denn so auf neue Unternehmen aufmerksam würde und woher ich wisse, welches dieser Wachstumsunternehmen erfolgreich wird. Es ist immer wieder schwierig für mich dies zu beantworten. Sicher ist, dass es viel mit Innovation und Wachstum zu tun hat. Zwei Themen, die mich als Unternehmer immer gefesselt haben. Nun hier ist ein Versuch, der sich an eine Liste von Ratschlägen anlehnt. Im Credit Suisse Bulletin Spezial zum Thema Wachstum habe ich diese 10 Ratschläge entdeckt:
1. Beobachten
Nehmen Sie sich Zeit, die wichtigsten Trends zu untersuchen, die Ihr Unternehmen und Ihre Branche beeinflussen.
Dies ist einer meiner besten Ratschläge: Jeder Unternehmer muss mit offenen Augen durch die Welt gehen. Offen sein für Neues – dies aber nicht nur oberflächlich sondern sehr bewusst. Veränderungen immer als Chance verstehen.
2. Denken
Analysieren Sie Ihre Beobachtungen: Nehmen Sie sich mehr Zeit, aus dem Geschehen in Ihrem Umfeld zu lernen.
Lehnt sich stark an 1 an. Ist aber sehr wichtig, da nur oberflächliches Beobachten ohne die tiefe Analyse der eigenen Strategie oder der Auswirkungen auf das eigene Handeln oft ausfällt.
3. Verändern
In Zeiten des rasanten Wandels dürfen Sie nicht erwarten, mit dem über die Runden zu kommen, was sich in der Vergangenheit bewährt hat – Sie müssen bereit sein umzudenken.
Diese Bereitschaft mag oft vorhanden sein – aber ist sie auch Teil der Unternehmenskultur? Ich stelle oft fest, dass selbst in arrivierten Technologiefirmen gerade diese Kultur des „sich in Frage stellen“, nicht vorhanden ist. Jedes Unternehmen, auch Startup, tut gut daran gerade in der heutigen Zeit sich laufend in Frage zu stellen. Ist die gewählte Strategie die richtige? Ist die Kostenstruktur richtig? Wie entwickeln sich die Märkte, die User, das Verhalten unserer Partner?
4. Wagen
Haben Sie Ihre Risikobereitschaft verloren?
Ohne Worte – oder doch ein paar: Wer sich nicht verändert, wird langfristig verlieren. Wer nichts riskiert, wird nichts gewinnen! So einfach ist es!
5. Beseitigen
Vermeiden Sie Wörter und Wendungen, die zur Untätigkeit und Unentschlossenheit verleiten.
Das finde ich sehr gut! Oft ist es so wichtig, dass MitarbeiterInnen den notwendigen Kick erhalten, etwas einfach zu tun. Oftmals ist man sich gar nicht bewusst, dass die eigene Kommunikation diese Aufforderungen immer und immer wieder enthalten müssen!
6. Versuchen
Wie viele Ihrer MitarbeiterInnen sind nicht mehr in der Lage, sich veränderten Gegebenheiten anzupassen, weil sie Ihr Selbstvertrauen verloren haben?
Ein schwieriges Thema. Es ist immer eine Gratwanderung: Innovative neue Ideen zu fördern, gleichzeitig aber auch Fehlschläge und Niederlagen einzustecken, bei gleichzeitigen Gewinnzielen oder Wachstumszielen. Was nie auf der Stracke bleiben darf, ist der Mut und das Selbstvertrauen der MitarbeiterInnen.
7. Befähigen
In einer Welt des rasanten Wandels dürfen Sie nicht erwarten, dass fest definierte Regeln die geeignete Antwort auf sich verändernde Gegebenheiten sind.
Mmmmhhh – das ist mein Lieblingsthema. Jeder sucht nach Halt und Organisation (ich auch), will Hierarchie und Struktur. Da bekomme ich immer das Kribbeln im Bauch! Veränderung und Innovation verlangt geradezu nach Flexibilität. Nicht der hierarchisch orientierte, sondern der Initiative, Aktive und Kompetente wird sich durchsetzen.
8. Fragen
Ändern Sie Ihren Standpunkt, indem Sie Annahmen infrage stellen und überholte Gewohnheiten eliminieren.
Ohne Kommentar.
9. Wachsen
Hören Sie auf, sich auf Kosteneinsparungen zu konzentrieren – bauen Sie stattdessen Ihr Geschäft aus.
Ist bei Start-ups nicht genau gleich zu betrachten. Was ich aber immer empfehle, zuerst die Kosten in den Griff haben. Sehr sparsam mit dem Treibstoff Geld umgehen. Alles muss sich immer den KPI unterwerfen. Jede Ausgabe, die das Wachstum ankurbelt ist richtig. Alles was Overhead oder Überfluss bedeutet ist zu streichen. Dies ist oftmals leider auch bei den Löhnen der Fall. Ein Startup kann nie die gleichen Löhne wie ein etabliertes Unternehmen zahlen.
10. Anpacken
Erneuern Sie Ihr Zielverständnis und stellen Sie Ihre Begeisterung für die Zukunft unter Beweis, indem Sie etwas unternehmen.
Ja – dazu sind ja eigentlich Unternehmer da. Ich würde dazu noch ergänzen: Fördern Sie die MitarbeiterInnen, die so denken und unternehmen wollen!