Bei meiner kurzen Visite im Silicon Valley kann ich eines vermelden: ALLE reden nur von FACEBOOK! „The next big thing“ oder „The next Google“ oder in der Financial Times „Route to Social Success“. Facebook ist in aller Munde. Einige sind der Meinung, dass Facebook schon heute 8 – 10 Mia. Dollar wert ist. Ich erinnere mich noch an den letzen Dezember, als man noch über den Wert von Social Networks diskutierte und ungläubig die vermeintlichen Kaufangebote von Yahoo für Facebook oder die Übernahme von studiVZ durch Holtzbrinck mit Unglauben kommentierte.
Fakt ist: Facebook ist heute schon die weltweite grösste Fotoseite – grösser als Flickr. Nun aber zurück zu der endlosen Frage: Wie wird dieses unglaubliche Wachstum und Nutzung der User zu Geld gemacht? Die Antwort gab Mark Zuckerberg gleich selbst: „Targeted Advertising“. Ein Social Network hat den grossen Vorteil, dass seine registrierten User alle persönlichen Daten preisgeben. Dadurch haben die Social Networks einen riesigen Vorteil in der Monetarisierung gegenüber den üblichen grossen Portalen. Dort muss mit sehr viel Aufwand (Wunderloop oder Nugg.ad beispielsweise) versucht werden, ein Profil der User anzulegen, um dadurch in der Lage zu sein, einem männlichen Nutzer keine Tampon Werbung einzublenden.
Das grosse Potential der Social Networks liegt also in den Daten seiner Nutzer. Keine wirkliche Weisheit! Aber diese Daten sind auch für Dritte Gold wert. Warum denn, soll nicht in Zukunft das Social Network die Cookies und damit die Kundendaten an Werbetreibende weiter verkaufen? Dazu braucht es kein Doubleclick sondern nur die eigene technische Voraussetzung. Damit könnten Social Networks eine Vorreiterrolle für „Targetted Marketing“ übernehmen können – und zwar auch für Dritt-Seiten, die nicht über diese Daten direkt verfügen. Dies wäre ein ganz interessanter Ansatz und erlaubt den SN das Tor zum User zu sein.
Das verrückte aber ist, dass Mark Zuckerberg dieses ganze Unterfangen mit ganzen 23 Jahren sehr professionell vorantreibt. Aus mir bekannten Quellen, hat er zwar die erste Management Generation so verärgert, dass die gleich wieder ging. Danach aber einen Executive Coach akzeptiert, der ihn während mehr als 18 Monaten eng betreute und so weit brachte, dass er heute sehr professionell sein Unternehmen führt. Chapeau!!!